Keiner von uns würde daran denken einen Marathon in normalen Straßenschuhen zu laufen oder ein Ligaspiel beim Fußball mit Hausschuhe zu bestreiten! Beim Sehen ist das anders! Der BVA (Berufsverband der Augenärzte)geht davon aus, dass 30% — 40% aller Fehlsichtigen ohne eine optische Korrektur Sport treiben und davon nochmals 60% aller auskorregierten Sportler entweder falsch oder ungenügend versorgt sind.
95% der Bewegungskoordination wird durch das Sehen kontrolliert. Leistungssteigerungen sind durch eine gute Sehleistung vorprogrammiert und wenn wir uns nicht nur über Leistung sondern auch Entspannung unterhalten, kann ein entspanntes Sehen beim Sport auch eine größere Zufriedenheit bei der Sportausübung bedeuten. Zum Beispiel kann ein Inline Skater, bei dem es recht schmerzhaft zugeht, wenn er eine Bodenwelle oder einen Stein auf dem Weg nicht sieht, mit einer entsprechenden Versorgung entspannter seinen Sport ausüben. Auch Sportschützen, bei denen es ganz besonders wichtig ist, dass sie genau ins Schwarze treffen, können mittels optimaler Versorgung der Augen ihre Leistung steigern.
Neben der Sportbrille als Klassiker gibt es auch die Kontaktlinse als Alternative für den Sportler. Ihr Anteil nimmt bei der Versorgung Fehlsichtiger bei sportlichen Aktivitäten immer mehr zu. Die Vorteile dafür liegen auf der Hand: Sie beschlagen nicht, drücken nicht auf Nase und Ohren, haben keinen störenden Fassungsrand, bieten ein optimales Gesichtsfeld und verzerren das Bild nicht. Neben diesen allgemeinen Vorteilen gibt es inzwischen aber auch spezielle Sportkontaktlinsen, die z.B. explizit für schnelle Ballsportarten wie Tennis oder Fußball entwickelt wurden und den Kontrast erhöhen und unangenehme Störungen durch blendendes Licht herausfiltern.
Das Problem ist jedoch, dass sich zu viele Fehlsichtige die Linsen im Internet oder im Supermarkt besorgen. Es werden allgemeine Kauftipps abgegeben und in Foren werden Empfehlungen angeboten, die die „geilste“ Linse propagieren. Von den, oft durch solche guten Ratschläge entstandenen Komplikationen, wird nicht gesprochen…
Aber … so wie man keine Einheitsgröße für Lauf- oder Fußballschuhe hat, so ist unser Auge kein Einheitsgebilde und unsere subjektives Empfinden erst recht nicht. Die Individualität sollte bei einer optischen Versorgung immer im Vordergrund stehen. Wichtige Grundlagen hierfür sind: Eine gute Beratung, individuell angepasste Kontaktlinsen inkl. Pflegesystem, gute Kontaktlinsenhygiene und ein verantwortliches Tragen vom Fehlsichtigen.